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Präventionsbericht 2024

In unserem Präventionsbericht sind die wichtigsten Kennzahlen und Aktivitäten der SVLFG des Jahres 2024 zu Prävention und Gesundheitsförderung übersichtlich zusammengefasst.

Sicher. Gesund. Leben.

Vergrößerung des Bildes für Zwei Personen stehen vor einem Rinderstall. Eine Person trägt ein Shirt mit dem SVLFG-Logo und zeigt der anderen Person in einem Flyer auf eine Textstelle..

Mit dem Präventionsbericht 2024 präsentieren wir einen umfassenden Überblick über die Entwicklungen, Herausforderungen und Meilensteine, die wir mit unseren Mitgliedern, Versicherten und Partnern erreicht haben. Die Sicherheit und Gesundheit aller Menschen, die in der Landwirtschaft, im Gartenbau und im Forst tätig sind, bleiben für uns ein zentrales Anliegen. Bemerkenswert ist der anhaltende Rückgang der tödlichen Arbeitsunfälle – im Vergleich zum Vorjahr konnten 26 weniger verzeichnet werden. Doch jeder Unfall mahnt uns, nicht nachzulassen und weiterhin an sicheren Arbeitsbedingungen zu arbeiten.

Unsere Präventionsarbeit lebt vom persönlichen Kontakt und dem Dialog vor Ort. Die Aufsichtspersonen sind täglich im Einsatz, beraten Betriebe individuell und setzen innovative Projekte um. Gleichzeitig bauen wir die digitalen Medien weiter aus. Mit unseren digitalen Informations- und Beratungsangeboten – von der Website über Social Media bis hin zu Online-Seminaren – erreichen wir alle Versicherten flexibel und ortsunabhängig. Mit über 109.000 Aufrufen unseres YouTube-Kanals, mehrsprachigen Social-Media-Präsenzen und innovativen Apps wie agriwork-germany.de setzen wir neue Maßstäbe in der Präventionskommunikation. Besonders stolz sind wir auf die Auszeichnung unserer Social-Media-Strategie für Saisonarbeitskräfte durch die Internationale Vereinigung für Soziale Sicherheit (IVSS). Damit wird unser Engagement auf europäischer Ebene gewürdigt. Doch auch weiterhin stehen Saisonarbeitskräfte im Fokus. Mit Gesundheitstagen, muttersprachlicher Beratung und digitalen Kanälen vermitteln wir wichtige Informationen zum Arbeits- und Gesundheitsschutz.

Die Herausforderungen des Klimawandels, neue biologische und chemische Gefährdungen sowie die fortschreitende Technisierung fordern uns heraus, Prävention stets weiterzudenken. Mit wissenschaftlich begleiteten Projekten und einer engen Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Partnern gestalten wir die Prävention zukunftsfähig.

Frauen prägen entscheidend die Grüne Branche – ein Aspekt, den wir besonders beleuchten. Mit speziellen Beratungsangeboten, Coaching-Programmen und einer Informationsplattform stärken wir die soziale Absicherung und die Gesundheitskompetenz von Frauen. Veranstaltungen, Netzwerktreffen und die Sonderausgabe unseres Mitgliedermagazins Alles SVLFG – Fokus Frau fördern den Austausch und machen die Vielfalt weiblicher Perspektiven sichtbar. Mit dem Programm Trittsicher in die Zukunft setzen wir auf die Stärkung der Mobilität und Selbstständigkeit älterer Menschen im ländlichen Raum. Unser Dank gilt allen Mitgliedern und Versicherten, Mitarbeitenden und Partnern, die mit ihrem Engagement dazu beitragen, die Arbeits- und Lebensbedingungen in der Grünen Branche sicherer und gesünder zu machen. Nur gemeinsam gelingt wirksame Prävention – heute und in Zukunft.

Branchen­übergreifend

Vergrößerung des Bildes für Die Entwicklung der angezeigten, meldepflichtigen und tödlichen Unfälle in den Jahren 2020 bis 2024 wird graphisch dargestellt. Hierzu wird gezeigt, wie sich die Linie nach oben oder unten bewegt.  .

Gemeinsam für Sicherheit in der Grünen Branche

164.035 Besichtigungen und Beratungen durch den Außendienst der Prävention in 2024

Die Landwirtschaftliche Berufsgenossenschaft in der SVLFG hat 2024 ihre Präventionsarbeit für die Betriebe der Grünen Branche weiter ausgebaut und setzt gezielt auf intensive Beratung und Aufklärung, innovative Programme, praxisnahe Qualifizierung, finanzielle Anreize und zielgruppenspezifische Informationen.

363 Aufsichtspersonen mit Außendiensttätigkeit (davon 56 in Ausbildung) sind tagtäglich im Einsatz für die 1.437.950 Mitgliedsunternehmen in der Landwirtschaftlichen Unfallversicherung, um Arbeitsunfälle zu verhindern und Gesundheit zu erhalten. Neben dem Aufsichtshandeln begleiten sie Unternehmen und Versicherte mit Beratungen und Fachwissen – direkt vor Ort, ob beim Betriebsbesuch, auf Schulungsveranstaltungen oder bei Messeauftritten.

Präventionsarbeit lebt vom persönlichen Kontakt. Die Aufsichtspersonen der drei Dienstleistungszentren (DLZ) Nord, Mitte und Süd besuchen regelmäßig Betriebe, mit einem besonderen Fokus auf Ausbildungsbetriebe und Arbeitgeberbetriebe. 

Wir setzen auch auf digitale Veranstaltungen und intensive Pressearbeit, um über aktuelle Themen, die Beurteilung von Gefährdungen und mögliche Präventionsmaßnahmen zu informieren.

„Arbeits- und Gesundheitsschutz darf kein unvermeidbares externes Pflichtprogramm für die Betriebe sein. Sie müssen umdenken, präventive Maßnahmen von innen heraus entwickeln, integrieren und leben wollen. Unsere Aufgabe ist es, diesen Prozess mit Fachwissen und Impulsen zu unterstützen.“

Frank Gutheil, Bereichsleiter Prävention
Vergrößerung des Bildes für Kreisdiagramm, in der Mitte stehen 57816 Unfälle im Jahr 2024, davon entfallen 31959 auf den Bereich Landwirtschaft, 449 Unfälle bei der Jagd, 5188 Unfälle passieren im Forst und im Gartenbau 17872 Unfälle. 2348 Unfälle entfallen auf sonstige Branchen und Verbände, davon einer tödlich..

Verteilung der meldepflichtigen Unfälle nach Alter der verletzten Person in 2024 Bei den über 50-Jährigen häufen sich die Unfälle − die tödlichen Unfälle machen 69 % aus.

Verteilung der meldepflichtigen Unfälle nach Alter der verletzten Person in 2024Bei den über 50-Jährigen häufen sich die Unfälle − die tödlichen Unfälle machen 69 % aus.

Alter der verletzten Person

meldepflichtige UnfälleÄnderung zum VorjahrTödliche UnfälleÄnderung zum Vorjahr
unter 16 Jahre145gesunken um 313gestiegen um 2
16 bis 18 Jahre2.075gestiegen um 520gleich geblieben
19 bis 25 Jahre7.733gestiegen um 125gesunken um 2
26 bis 30 Jahre5.122gestiegen um 2285gestiegen um 1
31 bis 35 Jahre5.220gesunken um 473gesunken um 4
36 bis 40 Jahre4.900gestiegen um 2556gleich geblieben
41 bis 45 Jahre4.556gesunken um 1613gesunken um 4
46 bis 50 Jahre4.559gesunken um 286gestiegen um 1
51 bis 55 Jahre6.063gesunken um 5575gesunken um 3
56 bis 60 Jahre7.456gesunken um 5714gesunken um 4
61 bis 65 Jahre5.417gestiegen um 26115gesunken um 2
66 bis 70 Jahre2.198gestiegen um 25012gesunken um 2
über 70 Jahre2.369gestiegen um 4922gesunken um 9

Landwirtschaft

Umsetzung GDA-Ziele auf Kurs

Im Berichtsjahr setzten wir unsere aktive Partnerschaft in der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie (GDA) fort.

Diese bundesweite Initiative wird getragen von Bund, Ländern und Unfallversicherungsträgern. Sie verfolgt seit dem Jahr 2020 das Ziel, den Arbeitsschutz in Deutschland durch abgestimmte Maßnahmen und enge Zusammenarbeit mit den Sozialpartnern nachhaltig zu stärken.

Im Fokus stehen die Gefährdungsbeurteilung und Arbeitsprogramme in den Handlungsfeldern Muskel-Skelett-Belastungen, psychische Belastungen sowie der sichere Umgang mit krebserzeugenden Gefahrstoffen. Erfreuliche Zwischenbilanz: Bis Ende 2024 konnten bereits rund 70 % der für den Gesamtzeitraum geplanten Maßnahmen erfolgreich realisiert werden.

Durch die intensive Zusammenarbeit in der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie stärken wir nachhaltig und branchenübergreifend den Arbeits- und Gesundheitsschutz.“

Henner Braach, alternierender Vorstandsvorsitzender

Prävention kennt keine Grenzen

Im Sommer 2024 nahmen unsere Präventionsexperten an der Unfallverhütungstagung der Schweizer Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft (BUL) teil. Der fachliche Austausch im Rahmen der länderübergreifenden Kooperation bietet wertvolle Impulse für die Weiterentwicklung der Präventionsarbeit. Im Fokus der Tagung standen der betriebliche Brandschutz sowie die sichere Nutzung landwirtschaftlicher Fahrzeuge im Straßenverkehr. Hierbei handelt es sich um Themen, die in der Schweiz und in Deutschland hohe Relevanz besitzen.

Entwicklung Unfallgeschehen Branche Landwirtschaft

Vergrößerung des Bildes für Diagramm: Die Anzahl der meldepflichtigen Unfälle in der Branche Landwirtschaft betrug im Jahr 2021 34693 und ist bis 2024 auf 31959 Fälle gesunken. Der Verlauf der tödlichen Unfälle ist ebenfalls sinkend - Im Jahr 2021 ereigneten sich in dieser Branche 88 Unfälle, 2024 waren es 54..
Entwicklung der meldepflichtigen Unfälle in der Branche Landwirtschaft − 2024

TOP 10 der Unfallgegenstandsgruppen in 2024

TOP 10 der Unfallgegenstandsgruppen in 2024
UnfallgegenstandsgruppenAnzahlÄnderung zum Vorjahr
Nutztiere6.774gesunken um 20
Wege im Freien3.362gesunken um 175
Wege in/an Gebäuden2.752gesunken um 40
Traktoren1.840getiegen um 67
Werkzeuge/Geräte ohne Fremdantrieb1.583gesunken um 1
Leitern/Aufstiege1.022gleich geblieben
Anhänger1.048gestiegen um 38
Bauliche Anlagen und Einrichtungen1.007gestiegen um 9
Stalleinrichtungen842gestiegen um 9
Handgeführte, angetriebene Geräte758gestiegen um 103

Meldepflichtige Unfälle in 2024 in den Untergruppen innerhalb der Branche Landwirtschaft

Meldepflichtige Unfälle in 2024 in den Untergruppen innerhalb der Branche Landwirtschaft
ArbeitsgebieteAnzahlÄnderung zum Vorjahr
Tierhaltung14.467gesunken um 371
Allgemeine Arbeiten11.717gesunken um 330
Pflanzenbau5.775gestiegen um 443

Tödliche Unfälle in 2024 in den Untergruppen innerhalb der Branche Landwirtschaft

Tödliche Unfälle in 2024 in den Untergruppen innerhalb der Branche Landwirtschaft
ArbeitsgebieteAnzahlÄnderung zum Vorjahr
Tierhaltung24gestiegen um 2
Pflanzenbau18gesunken um 9
Allgemeine Arbeiten12gesunken um 12
Vergrößerung des Bildes für Mann steigt über die Stufen auf einen Traktor, im Hintergrund ein Stoppelfeld..
88% der Unfälle beim Auf- und Absteigen ereigneten sich beim Absteigen, überwiegend auf der ersten Stufe.

Sondererhebung Mehrachstraktoren

Die im Zeitraum November 2022 bis Oktober 2023 durchgeführte Sondererhebung Sicherheit von Traktoren liefert Erkenntnisse zu 1.222 Traktorunfällen – darunter 18 tödliche. Hintergrund der Erhebung ist die nach wie vor hohe Zahl schwerer und tödlicher Unfälle mit land- wirtschaftlichen Zugmaschinen. Die Analyse bestätigt drei Unfallschwerpunkte:

  •  Auf- und Absteigen
  • Umstürze
  • Überfahren- oder Überrolltwerden. 
Auffällig ist besonders, dass beim Auf- und Absteigen 88 % der Unfälle beim Aussteigen passieren, häufig auf der ersten Stufe. Die Analyse zeigt zudem, dass ältere Beschäftigte überproportional betroffen sind und sich viele Unfälle im Hofbereich ereignen.

Bei Umstürzen besteht ein deutlich erhöhtes Risiko bei Fahrten bergab oder quer zum Hang. Schmalspurtraktoren mit geringer Spurweite sind besonders auffällig. In fast allen tödlichen Umsturzfällen wurde das vorhandene Gurtsystem nicht genutzt.

Beim Unfalltyp Überfahren-/Überrolltwerden sind in 90 % der tödlichen Fälle die Fahrer selbst betroffen – oft, weil der Traktor ohne angezogene Feststellbremse in Bewegung gesetzt oder vom Boden aus gestartet wurde. Weitere Details, etwa zur technischen Ausstattung oder zur Nutzung von Gurtsystemen, ermöglichen eine gezielte Präventionsstrategie.

Mit der Sondererhebung ist es gelungen, bislang unbeachtete Details sichtbar zu machen – ein entscheidender Schritt für eine gezielte und wirksame Prävention im Umgang mit Traktoren.

Sebastian Dittmar, Branchenreferent Landwirtschaft

Forschungsprojekt

Anwenderexposition innerhalb geschlossener Traktorkabinen bei Pflanzenschutzarbeiten (KabExpo)

Der Gesundheitsschutz beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln steht zunehmend im Fokus. Technische Maßnahmen sind – dem S.T.O.P.-Prinzip folgend – den persönlichen Maßnahmen wie Persönlicher Schutzausrüstung vorzuziehen. 

Mit dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit und dem Julius-Kühn-Institut kam 2024 ein mehrjähriges Forschungsprojekt zur Anwenderexposition innerhalb geschlossener Traktorkabinen bei Pflanzenschutzarbeiten (KabExpo) zum Abschluss. In vier groß angelegten Messkampagnen wurden unter Praxisbedingungen Traktoren mit Kabinen der Kategorien 1 und 4 sowie sogenannte 2*-Kabinen untersucht. Die Exposition wurde mit Hilfe von Dosimetern, Schutzanzügen, Handschuhen und Aerosolprobenahmepumpen analysiert. Zusätzlich wurden Labormessungen zur Filtereffizienz durchgeführt, um die Wirksamkeit der Belüftungssysteme zu beurteilen.

Wesentliche Ergebnisse: Die Untersuchungen zeigten: Schon eine Kabine der Kategorie 2* bietet wirkungsvollen Schutz vor dermaler und inhalativer Exposition beim Ausbringen von PSM, vorausgesetzt Türen und Fenster der Kabine sind geschlossen und die Klimaanlage ist eingeschaltet. Bei intensivem Einsatz von PSM zum Beispiel in Lohnunternehmen sollten vorzugsweise Maschinen mit Kabinen der Kategorie 4 eingesetzt werden, da hier die Studie zu den geringsten Expositionen kommt.

Die Studie betont die Bedeutung des konsequenten Tragens zertifizierter Arbeitskleidung und des An- und Ablegens Persönlicher Schutzausrüstung vor und nach den jeweiligen Tätigkeiten. Des Weiteren konnte eine auffällige Kontamination beim Verlassen der Kabine durch die Handläufe ermittelt werden. Das Verhalten der Fahrenden beeinflusste damit die Exposition stärker als die Kabinenkategorie selbst.

Die Studie KabExpo zeigt eindrucksvoll, dass geschlossene Schlepperkabinen einen wirksamen Schutz bieten – selbst unter realistischen, nicht idealisierten Bedingungen.

Ingo Steitz, Mitglied des Vorstandes
Vergrößerung des Bildes für Ansicht einer KI-gestützte Kamera. Man sieht eine Frau mit Kind, die sich im Gefahrenbereich befinden. .
KI-gestützte Kameras erkennen Menschen. Sie warnen dann optisch und akustisch.

Personenerkennungssysteme einsetzen

Seit Jahrzehnten setzen wir uns dafür ein, gute Sicht beim Fahren mit landwirtschaftlichen Fahrzeugen zu erreichen und so gefährliche Situationen frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden

Im Berichtsjahr konnte in enger Zusammenarbeit mit der Berufsgenossenschaft Bauwirtschaft ein bedeutender Fortschritt erzielt werden: der Einsatz kamerabasierter Personenerkennungssysteme. Im Unterschied zu herkömmlichen Rückfahrkameras, die lediglich das Sichtfeld hinter dem Fahrzeug abbilden, gehen Systeme mit Personenerkennung einen Schritt weiter: Sie erkennen Personen in nahezu jeder Körperhaltung und Bewegung – und das in Echtzeit. Durch optische und akustische Signale wird die Fahrerin oder der Fahrer unmittelbar vor drohenden Gefahren gewarnt. So kann ein Zusammenstoß mit Personen, etwa beim Rückwärtsfahren oder Ran- gieren, verhindert werden.

Ein Meilenstein in der Bewertung dieser Technik ist der von der BG BAU entwickelte Prüfgrundsatz GS-BAU-71. Dieser wurde als technisch geeignet für den Einsatz in der Grünen Branche eingestuft. Diese Anerkennung bildet die Basis dafür, dass kamerabasierte Personenerkennungssysteme nun auch gezielt in landwirtschaftlichen Betrieben gefördert werden können. Durch das Anreizsystem haben versicherte Betriebe die Möglichkeit, von Förderungen zu profitieren und gleichzeitig in ein deutlich höheres Maß an Sicherheit zu investieren.

Normung

Sichtfelder von Arbeitsmaschinen

Eine gute Sicht aus selbstfahrenden Arbeitsmaschinen ist wichtig für die Maschinensicherheit. Um die Sichtfelderfassung systema- tisch zu verbessern, wurde eine europäische Projektgruppe ins Leben gerufen, die Verfahren zur Erfassung und Bewertung von Sichtfeldern entwickelt – mit besonderem Fokus auf selbstfahrende Arbeitsmaschinen. Unsere Präventionsexperten bringen in diesem Gremium ihre Fachkompetenz ein. Ziel ist es, eine europaweit gültige Norm zu schaffen, die klare Anforderungen an das Sichtfeld dieser Maschinen definiert. Damit wird künftig zwischen ausreichender und unzureichender Sicht im Arbeitsprozess unterschieden. Ist das Sichtfeld nach neuer Norm nicht ausreichend, können gezielte technische Maßnahmen – wie bildgebende Systeme mit Personenerkennung, zusätzliche Spiegel oder konstruktive Anpassungen – notwendig werden.

Vergrößerung des Bildes für Frontlader beim Stapeln von Heuballen.

Frontlader im Fokus

Zum 30. April 2024 hat die EU-Kommission einen Anwendungswarnvermerk zur Norm EN 12525 für Frontlader veröffentlicht. Damit kann diese Norm nicht mehr uneingeschränkt als Nachweis für die Einhaltung grundlegender Sicherheitsanforderungen herangezogen werden. Besonders bei Traktor-Frontlader- Kombinationen, die für das Handling stapelbarer Stückgüter wie Großballen oder Obstkisten verwendet werden, besteht ein erhebliches Risiko durch herabfallende Gegenstände auf den Fahrerplatz. Geeignete Frontlader- Werkzeuge allein bieten keinen ausreichen- den Schutz – insbesondere bei vorhersehbarer Fehlanwendung. Präventionsziel ist es, das Verletzungsrisiko für den Fahrer zu reduzieren. Erreicht werden kann dies durch Schutzmaß- nahmen: Einsatz von Fahrerkabinen oder 4-Pfosten-Umsturzschutzvorrichtungen (USV) oder zusätzlichen Schutzstrukturen wie dem Operator Protective Guard (OPG). 

Wir bringen diese Expertise in die Überarbeitung der Sicherheitsnorm ein, um mit den europäischen Partnern zeitgemäße und praxisnahe Sicherheitsanforderungen zu definieren.

Normen definieren Anforderungen zur Sicherheit und zum Stand der Technik. Wenn EU-Richtlinien auf sie verweisen, sind sie rechtsverbindlich. Normung ist ein Schwerpunkt in der Präventionsarbeit.“

Marc Löwer, Fachreferent Normung
Vergrößerung des Bildes für In einer Halle steht ein landwirtschaftlicher Anhänger. Mehrere Personen stehen davor, schauen ihn sich an, fotografieren, erklären und unterhalten sich. .

Lehrgang Sichere Maschinen und Branchenlehrgang Landwirtschaft

Im Rahmen der AP-Ausbildung

In der Ausbildung neuer Aufsichtspersonen in der SVLFG nimmt die Landwirtschaft eine zentrale Rolle ein. Ausbildungsmodule wie der Lehrgang Sichere Maschinen sowie der Branchenlehrgang Landwirtschaft bereiten die Teilnehmenden auf die spezifischen Anforderungen vor. Der Lehrgang Sichere Maschinen 2024, der in Kooperation mit der DEULA Nienburg durchgeführt wurde, überzeugte durch eine ausgewogene Kombination aus Theorie und Praxis.

Im anschließenden Branchenlehrgang Landwirtschaft standen unter anderem die Themen Pferdehaltung, Erntemaschinen, Traktoren, Biogas sowie Weinbau im Fokus. Ein Highlight war der Besuch bei der Firma Claas in Harsewinkel: Im modernen Trainingscenter konnten die Teilnehmenden theoretisches Wissen in die Praxis übertragen.

Vergrößerung des Bildes für Zwei Männer bei einer Unterweisung am Gewässer.
Unterweisungen zeigen, worauf es ankommt.

Prävention für Binnenfischereibetriebe

In 2024 haben wir das Informations- und Weiterbildungsangebot für versicherte Binnenfischereibetriebe erweitert, um Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz für diese Zielgruppe zu fördern. 

Auf unserer neuen Internetseite für die Binnenfischerei bündeln wir Gefährdungen und Schutzmaßnahmen in der Binnenfischerei sowohl im Wasser als auch an Land und bieten praxisnahe Unterstützung. Auch in der Ausgabe 3/2024 des Mitgliedermagazins Alles SVLFG informierten wir mit dem Beitrag "Vor dem Ernstfall schützen" exklusiv über Gefährdungen im Berufsalltag und geeignete Schutzmaßnahmen – von sicheren Laufwegen über den Umgang mit Gefahrstoffen bis hin zur Nutzung von PSA.

Am 12. März 2024 fand der Online-Vortrag "Sicher und gesund arbeiten in der Binnenfischerei" statt. Der dreistündige Fachvortrag vermittelte Wissen zur Gefährdungsbeurteilung und zu konkreten Präventionsmaßnahmen. Das praxisnahe Format stieß auf positive Resonanz und wird künftig jährlich angeboten. Zudem wurde ein neues Präsenzseminar "Sicher und gesund arbeiten mit der Rettungsweste" konzipiert. Es startet 2025 und richtet sich an Mitarbeitende und Führungskräfte aus Betrieben mit Ertrinkungsgefahr – insbesondere der Binnenfischerei.

Tierhaltung

Vergrößerung des Bildes für Comiczeichnung auf einer Postkarte: Landwirt oder Tierarzt untersucht im Rinderstall eine Kuh und steht eingezwängt und gestresst zwischen den Kühen. Er denkt daran, wie entspannt er sein könnte, wenn die Kühe separiert sein würden. Daneben ein Schriftzug: Separieren, Fixieren, Behandeln! Informieren Sie sich über die VSG 4.1 zur Rinderhaltung. Jetzt online unter www.svlfg.de/rinderhaltung..

Umsetzung VSG 4.1 im Fokus

Im Berichtsjahr rückte der sichere Umgang mit Rindern in den Mittelpunkt. Am 1. April 2024 traten wichtige Änderungen in der Unfallverhütungsvorschrift Tierhaltung − VSG 4.1 in Kraft: Rinder müssen für Behandlungen oder Besamungen von der Gruppe getrennt und sicher fixiert werden. Alternativ können alle Rinder einer Gruppe in einem Fangfressgitter fixiert werden. Deckbullen in Milchviehherden sind nun im Stall in einer separaten Box unter- zubringen. Ausnahmen gelten für Jungvieh und in der Mutterkuhhaltung. Mit einer Post- karte verwiesen wir auf die Frist zur Durchführung der in der VSG 4.1 definierten Neuerungen.

Wir begleiteten diesen Meilenstein mit einem breit angelegten Informations- und Schulungsangebot:

  • Vorträge: Der Schwerpunkt lag auf der praktischen Anwendung der VSG 4.1.
  • Online-Seminare: Spezielle Online-Veranstaltungen fokussierten die Neuerungen und die Implementierung der VSG 4.1.
  • Präsenzseminare: 1.359 Versicherte wurden in 79 Seminaren Sicherer Umgang und Treiben von Rindern und zu den Anforderungen der VSG 4.1 geschult.
  • Veranstaltungen: Auf Messen wie der EuroTier war die Umsetzung der VSG 4.1 ebenfalls Thema. Dort demonstrierten wir den Einsatz einer Fangeinrichtung mit Halsfangrahmen und Schwenkgitter.

Entwicklung Unfallgeschehen in der Tierhaltung

Vergrößerung des Bildes für Diagramm zur Entwicklung der meldpflichtigen und tödlichen Unfälle im Bereich Tierhaltung. 2021 waren 16782 meldepflichtige und 27 tödliche Unfälle in dieser Branche zu verzeichnen. Die Zahl ist bis 2024  auf 14467 meldepflichtige Unfälle und 24 tödliche Unfälle gesunken. .
Entwicklung der meldepflichtigen Unfälle in der Branche Landwirtschaft − Tierhaltung

Es ist erfreulich zu sehen, dass die Unfallzahlen in der Tierhaltung beständig zurückgehen. Ein klares Zeichen dafür, dass die langfristig angelegte Präventionsarbeit Wirkung zeigt.“

Angela Sehn, Mitglied des Vorstandes

TOP 5 der meldepflichtigen Unfälle in der Branche Tierhaltung in 2024

TOP 5 der meldepflichtigen Unfälle in der Branche Tierhaltung in 2024
ArbeitsgebieteAnzahlÄnderung zum Vorjahr
Tierhaltung12.520gesunken um 360
Unterhaltungsarbeiten an Maschinen/Geräten/Fahrzeugen1.060gestiegen um 69
Allgemeine Arbeiten482gesunken um 52
Feld/Kulturarbeit inkl. Garten, Weinberg, Sonderkultur159gesunken um 9
Bauarbeiten133gestiegen um 17

Tödliche Unfälle in der Branche Tierhaltung in 2024

Tödliche Unfälle in der Branche Tierhaltung in 2024
ArbeitsgebieteAnzahlÄnderung zum Vorjahr
Tierhaltung17gestiegen um 5
Unterhaltungsarbeiten an Maschinen/Geräten/Fahrzeugen3gesunken um 2
Bauarbeiten3gleichgeblieben
Allgemeine Arbeiten1gleichgeblieben

Projekt Sichere Rinderhaltung

Das von der SVLFG geförderte Projekt Sichere Rinderhaltung – Fokus Bullenbox, Abkalben und Verbringen von Rindern der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, der LMU München und des Tiergesundheitsdienstes Bayern zielt auf die Reduktion von Gefährdungen und die Verbesserung der Arbeitssicherheit.

Während der Laufzeit von 12/2023 bis 9/2025 stehen der Umgang mit Deckbullen, die Abkalbung sowie das Verbringen und Verladen von Rindern im Fokus.

Ziel ist die Entwicklung praxisnaher, (teil-) automatisierter Lösungen sowie baulicher und organisatorischer Anpassungen im Stall. Dabei helfen Erkenntnisse aus Tierverhalten und Sinnesphysiologie, Arbeitsabläufe sicherer und stressärmer zu gestalten, und sollen in die Arbeit mit einbezogen werden. Mit Praxisbetrieben und Herstellern werden Maßnahmen entwickelt, erprobt, dokumentiert und evaluiert.

Die Ergebnisse der Forschungsarbeit sollen in der gängigen Fachliteratur der betrieblichen Praxis zur Verfügung gestellt werden. Für Weiterbildungsmaßnahmen sollen Konzepte für Schulungen erstellt werden. Neu ent- wickelte Checklisten helfen bei der Selbstkontrolle der betriebsindividuellen Haltungsbedingungen der Deckbullen und peripheren Kühe. Die Projektergebnisse aus den Teilthemen Abkalben und Verbringen fließen in eine Beispielmappe sowie ein webbasiertes Kompendium ein.-

Mit unseren Präventionsmaßnahmen stärken wir die Sicherheit der Tierbetreuerinnen und Tierbetreuer nachhaltig. Wissen schützt.“

Dr. Florian Heuser, stellvertretender Leiter des Bereichs Prävention

Normungsarbeit

Die Norm ISO 4254-19 definiert Sicherheitsanforderungen für Futtermisch- und Einstreumaschinen in der Tierhaltung. Unsere Normungsarbeit hat das Ziel, durch Schutzmaßnahmen das Risiko von Verletzungen bei Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten zu reduzieren. Das betrifft insbesondere den Wechsel von Misch- und Schneidwerkzeugen. Gleichzeitig wird Wert auf eine ergonomische Gestaltung des Zugangs zum Mischbehälter gelegt, um Wartungsprozesse sicherer und praktikabler zu machen. Ein weiterer Aspekt der Norm sind Maßnahmen zur Brandvermeidung. Hierbei steht vor allem die Vermeidung von Staubablagerungen an heißen Teilen des Abgassystems im Fokus.

Im Zuge eines tödlichen Unfalls im Jahr 2022, bei dem ein Mann durch Stromschläge eines Elektrozauns ums Leben kam, soll die Norm DIN VDE 0131 Errichtung und Betrieb von Elektrozaunanlagen für Tiere überarbeitet werden: Elektrozauntore müssen künftig im geöffneten Zustand stromlos sein, die Einspeisung darf nur von der Torgriffseite erfolgen. Präventionsziel ist die Verhinderung von Stromunfällen. Zusätzlich wurde die in der Norm DIN EN IEC 60335-2-76 definierte maxi- male Impulsenergie (5 Joule bei 500 Ω) thematisiert. Da der reale Kontaktwiderstand variieren und zu höherer Energieabgabe führen kann, soll ein IEC Proposal − ein formeller Vorschlag zur Änderung der Norm − die zulässige Energie abhängig vom tatsächlichen Lastwiderstand neu regeln, um Unfälle durch zu hohe Energieübertragung zu vermeiden.

Darstellung für den sicheren Betrieb eines Elektroweidezauns mit Tor-Feder (Abbildung ohne Elektrozaungerät):

Vergrößerung des Bildes für grafische Darstellung, wie Torpfosten elektrische verbunden werden.

Für Pferde  haltende Betriebe

Im Verhältnis zur Anzahl der Pferdehaltenden, die bei uns versichert sind, ist die Zahl und Schwere der gemeldeten Arbeitsunfälle hoch. Daher boten wir gezielt fünf Online-Vorträge für Pferde haltende Betriebe an:

  • Unternehmerpflichten in der Pferdehaltung
  • Unfallgeschehen und Umgang mit Pferden
  • Verhalten und Sinneswahrnehmung von Pferden
  • Bauliche Anlagen in der Pferdehaltung
  • Ausrüstung für Pferd und Reiter

Engagement vor Ort
Im Rahmen des alternativen Unternehmermodells LUV-Modell boten wir wieder Auf- bau- und Fortbildungsseminare für Pferde haltende Betriebe an.

Wir schulten bundesweit die Auszubildenden zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz. Auch bei anderen Veranstaltungsformaten halten unsere Prä- ventionsexperten Vorträge zum Arbeits- und Gesundheitsschutz in der Pferdehaltung, darunter zwei Lehrgänge am Hauptgestüt Graditz. Das positive Feedback der Teilnehmenden bestätigt unseren Ansatz, Wissen mit wertschätzendem Austausch zu verbinden:

Ihr Enthusiasmus, Ihre Offenheit und Ihre Fachkompetenz haben uns nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch Freude am Lernen bereitet.“

Teilnehmerstimme/ Hauptgestüt Graditz

Forst

Vergrößerung des Bildes für Ein Gruppe Forstarbeiter im Wald. Sie stehen um eine forstwirtschaftliche Maschine. .

Die Sicherheit beim Arbeiten im Schadholz stand auch im Jahr 2024 im Fokus der Forstprävention. Durch die trockenen und warmen Jahre ist der Anteil an Schadholz in den Wäldern sehr stark gestiegen. Mit fortschreitendem Zerfall der abgestorbenen Bäume können Arbeiten mitunter nicht mehr sicher durchgeführt werden. Daher ist eine differenzierte Ansprache des Zerfallszustands auf den Schadholzflächen notwendig.

Im Berichtsjahr veröffentlichten wir das Infoblatt zum Arbeiten und Betreten von Schadholzflächen. Es bietet eine fundierte Entscheidungshilfe zur Einschätzung der Situation vor Ort.

Entwicklung Unfallgeschehen in der Branche Forst

In den zurückliegenden vier Jahren ereigneten sich in der versicherten Forstbranche im Mittel 5.128 meldepflichtige Unfälle und 33 tödliche Unfälle. Die meldepflichtigen Unfälle nahmen um 5,6 % im Vergleich zum Vorjahr zu.

Werden die Schwankungen der Unfallzahlen in den letzten fünf Jahren betrachtet, ist keine Zu- oder Abnahme festzustellen. 

Die Unfallzahlen scheinen zu stagnieren. Gründe hierfür können im an die Grenzen gekommenen Technikeinsatz und in der Tatsache gesehen werden, dass weiterhin viel zu oft Motorsägenarbeiten mit mangelnder Fachkunde im Wald verrichtet werden.

Vergrößerung des Bildes für Diagramm der Entwicklung der Unfälle in der Branche Forst. In 2021 gab es 5070 meldepflichtige Unfälle und 27 tödliche Unfälle. In 2024 stieg die Zahl der meldepflichtigen Unfälle auf 5188 und die Zahl der tödlichen Unfälle auf 35..
Entwicklung der meldepflichtigen Unfälle in der Branche Forst

TOP 5 der meldepflichtigen Unfälle in der Branche Forst in 2024

TOP 5 der meldepflichtigen Unfälle in der Branche Forst in 2024
ArbeitsgebieteAnzahlÄnderung zum VorjahrSpalte
Wald- und Forstarbeiten4.084gestiegen um 304Zelleninhalt
Arbeiten im Haushalt und Hausgarten349gesunken um 43Zelleninhalt
Unterhaltungsarbeiten an Maschinen/Geräten/Fahrzeugen312gestiegen um 44Zelleninhalt
Allgemeine Arbeiten210gesunken um 9Zelleninhalt
Gartenbau- und Landschaftspflegearbeiten97gestiegen um 17Zelleninhalt

Tödliche Unfälle in der Branche Forst in 2024

Tödliche Unfälle in der Branche Forst in 2024
ArbeitsgebieteAnzahlÄnderung zum Vorjahr
Wald- und Forstarbeiten32gesunken um 2
Unterhaltungsarbeiten an Maschinen/Geräten/Fahrzeugen2gestiegen um 2
Gartenbau- und Landschaftspflegearbeiten1gestiegen um 1
Vergrößerung des Bildes für Präventionsmitarbeiter Dirk Grotelüschen und Vorstandsmitglied der SVLFG Frank Lauhöfer bei der Lochpflanzung mit dem Erdbohrer auf Akkuschrauber- Basis..
Präventionsmitarbeiter Dirk Grotelüschen und Vorstandsmitglied der SVLFG Frank Lauhöfer bei der Lochpflanzung mit dem Erdbohrer auf Akkuschrauber- Basis.

SVLFG auf der KWF-Tagung

Sicher und gesund zum Zukunftswald lautete unser Motto auf der KWF-Tagung vom 19. bis 22. Juni 2024 in Schwarzenborn. 

Hier präsentierten wir bei Praxisvorführungen mit der DGUV die „Sichere Baumfällung unter besonderer Beachtung der Schadholzproblematik“. Darüber hinaus standen die Bestandsbegründung und Pflege aus Sicht des Arbeitsschutzes sowie seitens der DGUV die virtuelle Unterweisung und sicherer Hochsitzbau im Fokus. Ergonomie sowie die Wartung von Freischneiderwerkzeugen zur Vibrations- minderung konnten hautnah erfahren werden. In einer „Gesundheitsstraße“ führten die Präventionsexperten durch unsere Gesundheitsangebote und informierten zum Umgang mit belastenden Situationen, gesunder Ernährung, Stress bei der Arbeit und rückenschonendem Arbeiten.

In der spontanen Umfrage „Sind Motorsägen zu laut?“ wurde zudem das Meinungsbild der Standbesucher eingeholt. Es zeigt, dass sich viele Nutzerinnen und Nutzer durch den Lärm moderner Motorsägen gefährdet fühlen und es Handlungsbedarf gibt.

Vergrößerung des Bildes für Eine Tafel mit Strichliste für eine Umfrage ob eine Motorsäge zu laut ist oder nicht.
Umfrageergebnis: 157 x „JA“, die Motorsäge ist zu laut, 98 x „NEIN“, die Motorsäge ist nicht zu laut

„Ergonomische Arbeitsmittel bei der Pflanzung sind ein entscheidender Faktor für rückenschonendes Arbeiten und damit für den Gesundheitsschutz der im Forst Tätigen.“

Frank Lauhöfer, alternierender Vorsitzender des Präventionsausschusses
Vergrößerung des Bildes für mehrere Personen stehen in Arbeitskleidung im Wald in einem Kreis. In der Mitte ist ein Stockbild. Roll-ups sind aufgestellt..
Station beim Forstsicherheitstag in Cloppenburg

Präventionsmaßnahmen vor Ort

Auf zahlreichen Veranstaltungen, darunter Schadholzseminare, Forstsicherheitstage und regionale Messen, berieten wir bundesweit zu Arbeitsschutzmaßnahmen bei der Waldarbeit und Gesundheitsthemen. 

Am 23. Mai informierten unsere Präventionsexperten im Lohnunternehmen Ostendorf in Cloppenburg über Prävention bei forstlichen Arbeiten. Sichere Fällverfahren im Schadholz präsentierten wir Anfang September in Potsdam bei einer Praxisvorführung mit dem Landesbetrieb Forst Brandenburg, dem Netzwerk der Forstunternehmen & Forsttechnik e. V. und dem Forstunternehmerverband Brandenburg e. V.

„Die Präventionsmaßnahmen zeigen, wie wichtig es ist, Sicherheit und Gesundheit im Forst zu fördern. Präventionstage sind ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie alle Beteiligten gemeinsam Verantwortung übernehmen.“

Dagmar Heyens, Mitglied des Vorstandes

Normung

Die Norm EN ISO 11850 Forstmaschinen ist für den Arbeitsschutz und die Hersteller von zentraler Bedeutung, da sie die Sicherheitsanforderungen an selbstfahrende Forstmaschinen und Maschinen, die als Forstmaschinen konfiguriert sind, beschreibt. In Reaktion auf das Unfallgeschehen haben wir erforderliche Änderungen eingebracht, die Gefährdungen und Risikosituationen adressieren, darunter Anforderungen an Schutzeinrichtungen, Fernsteuerungen und elektronische Kontrollsysteme.

TOP 10 der Unfallgegenstandsgruppen in der Branche Forst in 2024

TOP 10 der Unfallgegenstandsgruppen in der Branche Forst in 2024
UnfallgegenstandsgruppenAnzahlÄnderung zum Vorjahr
Baumteile (Stamm, Äste, Krone)1.336gestiegen um 14
Boden (natürlicher Untergrund, Wege)1.165gestiegen um 16
Maschinen und Geräte für Waldarbeit854gestiegen um 123
sonstige Holzrohstoffe265gesunken um 14
Pflanzen, Gewächse197gesunken um 4
Werkzeuge/Geräte ohne Fremdantrieb167gestiegen um 5
Traktor158gestiegen um 26
Holzspaltmaschine129gestiegen um 20
Anhänger70gesunken um 2
Kreissäge68gesunken um 5

Gartenbau

Entwicklung Unfallgeschehen

Mit positivem Trend - 8 % weniger Unfälle seit 2021

Im Zeitraum 2021 bis 2024 ist in der Branche Gartenbau ein erfreulicher Rückgang der meldepflichtigen Arbeitsunfälle zu verzeichnen. Die Zahl der Unfälle sank von 19.232 im Jahr 2021 auf 17.872 im Jahr 2024. 

Mit einem Anteil von über 31 % an den meldepflichtigen Unfällen im Zuständigkeitsbereich der SVLFG bleibt der Gartenbau aber weiter eine unfallträchtige Branche. 

Positiv ist, dass der Anteil tödlicher Arbeitsunfälle im Gartenbau sehr niedrig ist. Im Jahr 2024 machte dieser nur etwa 5,6 % aller der SVLFG gemeldeten tödlichen Arbeitsunfälle aus. 

Die meisten Arbeitsunfälle traten im Arbeitsgebiet Gartenbau- und Landschaftspflegearbeiten (11.345 Unfälle) sowie bei allgemeinen Arbeiten (4.024 Unfälle) auf. 

Ein Blick auf die unfallträchtigsten Arbeitsmittel zeigt, dass im Durchschnitt der Jahre 2021 bis 2024 die Heckenschere mit 717 Unfällen an erster Stelle steht. Es folgen Bagger (252 Unfälle), der Winkelschleifer (242) und die Motorsäge (236).

Trotz erfreulichem Trend – jeder Unfall steht für ein Ereignis mit oft schwerwie- genden Folgen. Gemeinsam mit den Betrieben und Fachkräften für Arbeitssicher- heit setzen wir alles daran, die Sicherheitskultur im Gartenbau weiter zu stärken.“

Herbert Hüsgen, Mitglied des Vorstandes

Entwicklung Unfallgeschehen Branche Gartenbau

Vergrößerung des Bildes für Graphische Darstellung der Entwicklung der meldepflichtigen und tödlichen Unfälle im Gartenbau. In 2021 waren 19.232 meldepflichtige Unfälle zu verzeichnen und 8 tödliche Unfälle. In 2024 sank die Zahl der meldepflichtigen Unfälle auf 17.872 und die Zahl der tödlichen Unfälle auf 5..
Entwicklung der meldepflichtigen Unfälle in der Branche Gartenbau 

17.872 meldepflichtige Unfälle in der Branche Gartenbau 2024

TOP 5 der meldepflichtigen Unfälle in der Branche Gartenbau in 2024

TOP 5 der meldepflichtigen Unfälle in der Branche Gartenbau in 2024
ArbeitsgebieteAnzahlÄnderung zum Vorjahr
Gartenbau- und Landschaftspflegearbeiten11.345gesunken um 114
Allgemeine Arbeiten4.024gestiegen um 1
Feld-/Kulturarbeiten1.058gestiegen um 17
Bauarbeiten262gestiegen um 81

Tödliche Unfälle in der Branche Gartenbau in 2024

Tödliche Unfälle in der Branche Gartenbau in 2024
ArbeitsgebieteAnzahlÄnderung zum Vorjahr
Gartenbau- und Landschaftspflegearbeiten2gesunken um 5
Allgemeine Arbeiten1gesunken um 3
Bauarbeiten1gestiegen um 1
Unterhaltungsarbeiten an Maschinen, Geräten, Fahrzeugen1gestiegen um 1
Vergrößerung des Bildes für Blick auf einen Infostand im Freien. Mehrere Besucher informieren sich und sind im Gespräch..
Im Berichtsjahr waren wir unter anderem auf der Landesgartenschau in Wangen präsent und berieten zu Themen rund um den Arbeit- und Gesundheitsschutz.

Gemeinsam wachsen

Mit unserer Unterstützung standen auch 2024 Arbeits- und Gesundheitsschutz im Fokus des Landschaftsgärtner-Cups – des Berufswettbewerbes im Garten- und Landschafts- bau. Ziel ist es, die nächste Generation im GaLaBau nicht nur fachlich, sondern auch im Arbeits- und Gesundheitsschutz zu stärken.

Denn: Gute Ausbildung bedeutet auch, Sicherheit und Gesundheit von Beginn an mitzudenken. Sicherheit im Beruf beginnt mit dem ersten Ausbildungstag. In diesem Jahr war eine aktive Integration von Präventionsexpertise bereits bei der Entwicklung der Aufgaben möglich. SVLFG-Präventionsfachkräfte wirkten auch als Kampfrichter mit.

Ein Plus an Sichtbarkeit
Berufswettbewerbe bieten eine ideale Platt- form, um Arbeitsschutzthemen sichtbar zu machen – praxisnah, öffentlichkeitswirksam und direkt im Dialog mit Auszubildenden und Ausbildern. 

Wir waren unter anderem beim Landesentscheid in Baden-Württemberg auf der Landesgartenschau in Wangen am 26. April sowie beim Bundesentscheid auf der internationalen Fachmesse GaLaBau in Nürnberg am 12. und 13. September 2024 beteiligt. 

Mit dem Infostand unter dem Motto "Lass Dich nicht verbrennen" rückte insbesondere der UV- und Hitzeschutz in den Mittelpunkt – ein zentrales Thema für Arbeiten im Freien. Rund 300 Teilnehmende des Landesentscheides sowie zahlreiche Gäste informierten sich über Schutzmaßnahmen, Präventionstipps und ihre Rolle als künftige Sicherheitsbotschafter im Betrieb.

Bauhöfe im Fokus

Aktionen mit Signalwirkung

Die Anforderungen an kommunale Bauhofleitungen wachsen stetig – besonders im Spannungsfeld von Personalengpässen, finanziellen Herausforderungen und einer Vielzahl an Aufgaben. In dieser Verantwortung haben sie nicht nur die organisatorische Leitung, sondern auch eine zentrale Rolle für die Sicherheit und Gesundheit ihrer Beschäftigten inne. 

In Hessen und Niedersachsen haben wir im Berichtsjahr diese Leitungsebene gezielt angesprochen und durch Präventionsberatung, Schulungsangebote und praxis- nahe Veranstaltungsformate unterstützt.

Unsere Präventionsexperten stehen in engem Austausch – sowohl bei Unfalluntersuchungen und technischen Anpassungen als auch in der Alltagsberatung von Bauhofleitern, Fachkräften für Arbeitssicherheit, Betriebsärzten oder Sicherheitsbeauftragten, so wie bei der Stadt Frankfurt am Main, die über 820 versicherte Mitarbeitende beschäftigt.

Schwerpunkte liegen auf der Klärung von Verantwortlichkeiten, dem Stand der Technik sowie der rechtssicheren Gestaltung der sicherheitstechnischen und arbeitsmedizinischen Betreuung. Dafür setzten wir 2024 auf einen festen Ansprechpartner für alle Themen der Prävention im Gartenbau und ein maß- geschneidertes Schulungsangebot. Darunter waren Seminare zu UV-Schutz, Gefährdungsbeurteilungen, Friedhofssicherheit oder das Ausbildungsmodul Gartenbau für SiFas, das besonders kommunale Akteure nachfragen.

Drei weitere Aktionen sprachen die hessischen Bauhofleiter an: Neben den SVLFG-Infoständen auf dem Baumforum in Kriftel und auf dem DEULA-Bauhoftag in Witzenhausen war der Wissenstransfer beim zweitägigen Erfahrungsaustausch in Grünberg in Kooperation mit der Unfallkasse Hessen besonders gewinn- bringend. Fachvorträge behandelten Themen wie Gefährdungsbeurteilungen, sichere Maschinenparks oder Unfallschwerpunkte bei Baumarbeiten und Grünpflege. In Workshops testeten die Bauhofmitarbeitenden beispielsweise akkubetriebene Grünpflegegeräte und diskutierten ihre Erfahrungen. 

Intensiver Austausch
Die Rückmeldungen zeigen: Die Bauhofleitungen schätzen die Nähe zur SVLFG, besonders den persönlichen Kontakt sowie die Stärkung der Zusammenarbeit mit Sicherheitsfachkräften. Gleichzeitig wurde deutlich, dass Gefährdungsbeurteilungen strukturiert und strategisch sein müssen – mit Zielvorgaben, um Bauhöfe personell, technisch und organisatorisch zukunftsfähig aufzustellen.

Durch den gezielten Einsatz eines Branchen-Ansprechpartners Gartenbau in Hessen konnte die Prävention im kommunalen Gartenbau spürbar gestärkt und der direkte Austausch mit den Bauhofleitungen intensiviert werden.“

Beate Hegemann, Teamleiterin Prävention für die Region Mittelhessen

Jagd

Vergrößerung des Bildes für Mann in oranger Warnweste auf dem Hochstand mit Gewehr, während im Hintergrund Erntearbeiten mit Traktor auf dem Feld durchgeführt werden. .
Schussabgabe von erhöhter Position bei Erntejagden und großflächige Signalkleidung bei Gesellschaftsjagden machen die Jagd sicherer.

Entwicklung Unfallgeschehen

449 meldepflichtige Unfälle in der Branche Jagd 2024

2024 kam es in der Branche Jagd zu einem Anstieg an meldepflichtigen Unfällen: Im Vergleich zum Jahr 2023 mit 410 Unfällen ereigneten sich im Jahr 2024 449 Unfälle, was einem Anstieg von 9,5 % entspricht. Im Vergleich zum Vorjahr ist bei den tödlichen Unfällen ein weiteres Ereignis hinzugekommen (2024: 4). 

Das Unfallgeschehen zeigt: Auch bei der Jagd ist eine zielgerichtete Präventionsarbeit notwendig. Ein Fokus lag daher im Berichtsjahr auf der Unfallverhütung bei der Arbeit an Hochsitzen: Hier ereigneten sich 72 meldepflichtige (2023: 58) mit 3 tödlichen Unfällen (2023: 0). Diese Informationen ermöglichen uns, ein maßgeschneidertes Seminarangebot anzubieten.

Entwicklung Unfallgeschehen Branche Jagd

Vergrößerung des Bildes für Graphische Darstellung der Entwicklung der meldepflichtigen und tödlichen Unfälle in der Jagd. IN 2021 gab es 435 meldepflichtige Unfälle und keinen tödlichen Unfall. In 2024 stieg die Zahl der meldepflichtigen Unfälle auf 449 an und die Zahl der tödlichen Unfälle auf 4..
Entwicklung der meldepflichtigen Unfälle in der Branche Jagd

TOP 5 der meldepflichtigen Unfälle in der Branche Jagd in 2024

TOP 5 der meldepflichtigen Unfälle in der Branche Jagd in 2024
ArbeitsgebieteAnzahlÄnderung zum Vorjahr
Jagd374gestiegen um 52
Unterhaltungsarbeiten an Maschinen/Geräten/ Fahrzeugen28gestiegen um 4
Wald- und Forstarbeiten21gesunken um 1
Allgemeine Arbeiten11gesunken um 6
Tierhaltung9gesunken um 7

Tödliche Unfälle in der Branche Jagd in 2024

Tödliche Unfälle in der Branche Jagd in 2024
ArbeitsgebieteAnzahlÄnderung zum Vorjahr
Hochsitz3gestiegen um 3
Jagdwaffe (Langwaffe, Gewehr)1gleich geblieben
Vergrößerung des Bildes für .

Aktive Öffentlichkeitsarbeit

2024 veröffentlichten wir neben der Berichterstattung zum Hochsitzseminar sowohl einen mehrseitigen Fachartikel mit dem Schwerpunkt Erntejagd als auch eine Pressemitteilung mit dem Blick auf Schalldämpfer. Im Fachartikel betonten wir, dass Erntejagden für Jäger und Landwirte eine besondere Herausforderung mit erheblichen Sicherheitsrisiken sind. Klare Regeln unter Berücksichtigung der Unfallverhütungsvorschrift VSG 4.4 Jagd, Praxiserfahrung und eine gezielte Vorbereitung sind unumgänglich. Die Ausführungen wurden mittels Cartoons veranschaulicht. In der Pressemitteilung wiesen wir auf die für die Sicherheit der Schalldämpfer erforderliche Reinigung und Pflege hin und gaben Tipps zum richtigen Umgang.

Neue Jagdseite online
Auf der neuen Internetseite zum sicheren Jagdwesen finden Interessierte Tipps und klare Aussagen zur sicheren und gesunden Ausübung der Jagd und zur sicheren Arbeit im Revier. Neben Daten aus der Unfallstatistik sowie Informationen zu den wichtigen Themenbereichen stehen Praxiswissen für die eigene Sicherheit und weitere Angebote zum Download zur Verfügung.

Vergrößerung des Bildes für Jungjägerinnen sitzen und stehen neben Hochsitzen, die sie selbst gebaut haben.
Ingo Fiefeick von der SVLFG unterwies die Jägerinnen im Bau sicherer Hochsitze.

Sicherer Hochsitzbau für Jägerinnen

2024 fanden zwei Seminare für Frauen in der Jägerschaft statt, die sich mit der Prävention von Unfällen beim Bau von jagdlichen Ansitzeinrichtungen befassten. Diese Veranstaltungen hatten zum Ziel, die Sicherheit und Gesundheit der Teilnehmenden zu fördern und gleichzeitig technisches Wissen über den Hochsitzbau zu vermitteln. 

Zwölf Jägerinnen nahmen im Mai am Präventionsseminar in Mossautal/Hessen teil, das theoretische und praktische Aspekte des Hochsitzbaus behandelte. Sie bauten eine Ansitzleiter und einen Drückjagdbock, wobei der Fokus auf Sicherheitsaspekten und einem sicheren Kugelfang lag. Zudem erhielten sie Informationen zu Unfallstatistiken und Zoonosen, insbesondere Zeckenstichen. 

In Zusammenarbeit mit der Kreisjägerschaft Cloppenburg führten unsere Jagdexperten im August in Lastrup/ Niedersachsen ein weiteres Seminar durch. Es beinhaltete einen Vortrag zu Unfallursachen und Sicherheitsvorkehrungen beim Hochsitzbau sowie praktische Übungen zur Sturzprävention und zu sicheren Holzverbindungen. Die Teilnehmerinnen bauten Ansitzleitern und erhielten eine digitale Checkliste zur Hochsitzprüfung. Beide Seminare stärkten das Sicherheitsbewusstsein und vermittelten praxisnahe Kenntnisse zur Unfallprävention. Die Teilnehmerinnen konnten so ihre Fähigkeiten im sicheren Bau von Hochsitzen erweitern.   

Unsere Seminare zum Hochsitzbau zeigten eindrucksvoll, wie wichtig fundiertes Wissen und praktische Erfahrung für die Sicherheit in der Jagd sind und wie engagiert die teilnehmenden Jägerinnen diese Herausforderung annehmen.“

Jürgen Meyer, Präventionsexperte

Für Versicherten­gruppen

Mit uns im Gleichgewicht

Vergrößerung des Bildes für Baum im Rapsfeld mit einem Weg.

Unter dem Leitsatz "Mit uns im Gleichgewicht" bündeln wir maßgeschneiderte Angebote für unsere Versicherten zur Stärkung der seelischen Gesundheit, um Körper und Geist auch unter hoher Alltagsbelastung gesund zu halten. 

Im Jahr 2024 konnten wir unser Angebotsspektrum ausbauen: Neben bewährten telefonischen und onlinebasierten Beratungen, Gruppenformaten in Präsenz und individuellen Unterstützungsleistungen wurden neue Impulse gesetzt und bestehende Angebote gezielt weiterentwickelt. 

Welche Maßnahmen umgesetzt wurden, welche Innovationen hinzukamen und wie sich unsere Gesundheitskampagne weiter profiliert hat – darüber berichten wir im Folgenden.

Die Gesundheitsangebote 'Mit uns im Gleichgewicht' der SVLFG stehen seit vielen Jahren für bedarfsgerechte Angebote und praxisnahe Unterstützung für die Menschen der Grünen Branche und haben schon vielen Menschen in schwierigen Lebenssituationen geholfen.“

Ulrich Löhr, alternierender Vorsitzender des Gesundheitsserviceausschusses

Kommunikation

Vergrößerung des Bildes für Messestand mit Besuchern.

Medienvielfalt im Fokus

Unsere Kommunikationskanäle und die darin platzierten Medien tragen entscheidend zur erfolgreichen Realisierung der Kommunikationsziele bei. 

Dank der Verknüpfung von Printprodukten und Digitalmedien können wir unsere breite Zielgruppe erreichen und effektiv informieren. 2024 standen verschiedene Schwerpunktthemen im Fokus, die uns und unsere Versicherten beschäftigten, darunter Frauen in der Grünen Branche, die Berufskrankheit Parkinson sowie Arbeitsschutz für Saisonarbeitskräfte. 

Wir berichteten in 66 Pressemitteilungen und 29 Fachartikeln über Neuigkeiten.

„Unsere crossmedialen Kommunikationsmittel richten sich an alle Versicherten. Egal ob Arbeitsschutz oder Gesundheit in Landwirtschaft, Forst und Gartenbau − es ist Alles SVLFG.“

Martina Opfermann-Kersten, Arbeitsbereichsleiterin Kommunikation

Unser Ziel ist es, die Versicherten der Grünen Branche auf breit gefächerten Kommunikationswegen zu erreichen. Wichtig sind vor allem eine anschauliche Darstellung und ein hoher Praxisbezug – beides zeigt: Wir sind für euch da.“

Thomas Scheuerer, alternierender Vorsitzender des Öffentlichkeitsausschusses

Gemäß der Unternehmensbotschaft sicher & gesund aus einer Hand präsentierten wir uns vor Ort und waren neben der Vortragstätigkeit auf Veranstaltungen sowie regionalen und überregionalen Messen zu Gast. Arbeitssicherheit und Gesundheitsvorsorge wurden durch Exponate und Aktionen nähergebracht.

Internationale Zusammenarbeit

Vergrößerung des Bildes für Schriftzug ENASP, davor Stern mit der Zahl 20 und dem Schriftzug "years of" - für 20 Jahre ENASP.

„20 Jahre ENASP zeigen: Unsere Landwirte stehen immer wieder vor neuen immensen Herausforderungen. Unsere Aufgabe ist es, die sozialen Sicherungssysteme weiterzuentwickeln, um diesen Anforderungen gerecht zu werden.“

Martin Empl, alternierender Vorsitzender des Vorstandes