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Einzelfallcoaching: Wenn die Seele leidet

Mit Hilfe unserer psychologischen Betreuung übers Telefon fand ein junger Landwirt seinen Weg aus einer schweren Lebenskrise.

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Heute sagt er: „Das Leben kommt, wie es kommt, und fast jeder Tag hält etwas Schönes für mich bereit.“ Noch vor einem Jahr wäre so viel Zuversicht und Lebensfreude für ihn undenkbar gewesen. 

"Ich fühlte mich wie in einem tiefen Loch gefangen."

Der Tod des Vaters war der Auslöser einer tiefen Lebenskrise. „Es ist ja normal, dass man traurig ist, wenn der Vater stirbt. Aber nach und nach merkte ich, dass mehr dahinter steckte. Ich fühlte mich wie in einem tiefen Loch gefangen. Jeder Tag wurde für mich zur Qual. Ich hatte keine Freude mehr an der Arbeit und an meinem Betrieb“, erzählt er. Er war kaum mehr in der Lage, seine Arbeit zu bewältigen. Dazu kam, dass er sich auch viel um die Mutter kümmern musste, denn auch sie trauerte um den verstorbenen Ehemann.

Hilfe von unerwarteter Seite

In seiner Not wandte er sich vertrauensvoll an den zuständigen Außendienstmitarbeiter von der SVLFG, der schon jahrelang seinen Betrieb betreut. Dieser erkannte sofort, dass es dem jungen Mann sehr schlecht geht. Er verwies ihn an das Telezentrum der SVLFG. Dort wurde er über das Präventionsangebot „Telefonisches Einzelfallcoaching“ informiert. Die Teilnehmer bekommen über mehrere Monate eine psychologische Begleitung. Es gibt keine Wartefristen und es geht nicht viel Arbeitszeit auf dem Betrieb verloren, da das Angebot flexibel von zu Hause aus genutzt werden kann. Und vor allem: Es ist unauffällig für das private Umfeld, denn man kann sich einen ruhigen Platz auf dem Hof suchen und von dort unbemerkt telefonieren.

Eine ideale Unterstützung

„Es ging mir zu dem Zeitpunkt wirklich schlecht“, blickt er zurück. „Schritt für Schritt ist die Therapeutin mit mir immer wieder meine Probleme durchgegangen. Angefangen bei der Bewältigung der Trauer um meinen Vater, über die Analyse der Beziehung zu meiner Mutter, die Neustrukturierung meines Arbeitsalltags, bis hin zur Neuordnung meines gesamten Lebens“, erzählt er. „Im Laufe des Coachings wurde mir klar, dass es gerade auch im zwischenmenschlichen Bereich, aus Partnerschaften und Freundschaften noch vieles aufzuarbeiten gab. Als dann nach einigen Monaten die Therapeutin zu mir am Telefon sagte, ich habe depressive Züge, war ich ziemlich schockiert“, sagt er.

Obwohl es ihm durch das Einzelfallcoaching schon wesentlich besser ging, entschied er sich in den Wintermonaten, den Weg einer mehrwöchigen Behandlung in einer psychosomatischen Klinik zu gehen. „Was genau mir dort so sehr geholfen hat, kann ich gar nicht mehr sagen“, überlegt er. Es war die Mischung aus allem. Neben der Kunst- und der Bewegungstherapie profitierte er vor allem von den vielen Gesprächen mit den Therapeuten, aber auch von den Gesprächen mit den Mitpatienten. Vieles, was er während seines Klinikaufenthaltes gelernt hat, konnte er mitnehmen und auch zu Hause im Alltag umsetzen.


Das Leben kommt, wie es kommt, und fast jeder Tag hält etwas Schönes für mich bereit.

Die Lebensfreude ist zurück

Um nach der Klinik nicht wieder zurückzufallen, wird er durch ein weiterführendes Telefoncoaching betreut. Die Intervalle zwischen den Gesprächen sind inzwischen jedoch deutlich länger. Er ist sicher: „Ohne das Einzelfallcoaching wäre diese grundlegende Veränderung meines Lebens so nicht möglich gewesen. Meine Lebensfreude ist zurück, ich habe wieder Freude an meinem Betrieb und meine Arbeit auf dem Hof geht mir wieder leicht von der Hand. Ich hatte mich lange sehr zurückgezogen, aber jetzt treffe ich mich wieder mit Menschen und habe wieder Pläne für die Zukunft.“ 

Auf die Frage, was denn das Schwierigste an dem Ganzen war, antwortet er: „Das Schwierigste an dem Ganzen war, sich einzugestehen, dass man wirklich Hilfe braucht.“

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