Traktorfahren mit Tempo 50 und auf dem Handy eine Nachricht lesen oder tippen? Wer dieses Risiko eingeht, legt binnen zwei Sekunden bis zu 28 Meter „im Blindflug“ zurück – eine tödliche Gefahr. Die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) rät Unternehmen daher, das Thema in der Gefährdungsbeurteilung aufzugreifen.
20 Verkehrsteilnehmende starben laut Deutschem Verkehrssicherheitsrat (DVR) bundesweit im Jahr 2023 aufgrund der Ablenkung durch elektronische Geräte. 197 Personen wurden dadurch schwer und über 1.000 leicht verletzt.
Unternehmen nehmen das Risiko durch Mobilfunknutzung daher am besten in die Gefährdungsbeurteilung auf. Auch in der Fahrschule und Ausbildung sollte das Thema auf dem Lehrplan stehen. Die SVLFG empfiehlt, die etablierten Freisprecheinrichtungen an Traktoren oder Landmaschinen zu nutzen, um während der Fahrt sicherer zu telefonieren.
Nicht nur auf der Straße, auch bei der Feldarbeit oder beim Rangieren auf dem Hof kann ein Blick aufs Handy schnell zum Unfall führen. Kollisionen von Traktoren mit Hochspannungsmasten sind ein trauriges Beispiel dafür. Die Gefahr durch solche Ablenkungen ist zwar vielen bewusst, wird aber dennoch nicht ernst genommen. Viele greifen während der Fahrt trotz Verbot immer noch zum Handy. Die Gründe sind vielschichtig: Stress, Verspätung, Routenplanung, scheinbar wichtige Nachrichten oder einfach nur Interesse an Informationen.
Anlässlich des Tages der Verkehrssicherheit am 21. Juni appelliert der DVR an die Politik: Verkehrssicherheit muss wieder ganz oben auf die Agenda. Mit der Aktion „30 Gründe, warum Deutschlands Straßen sicherer werden müssen“ und 30 umgestalteten Verkehrszeichen zeigt er anschaulich, warum bei der Verkehrssicherheit schneller, entschlossener und mutiger gehandelt werden muss. Das Motto: „Alle kommen an. Niemand kommt um!“
Mehr Infos unter: www.dvr.de/praevention/kampagnen/tag-der-verkehrssicherheit