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Sichere Obsternte -  Kirschernte zum Rückschnitt nutzen

16.07.2021

Wussten Sie, dass Kirschbäume einen Rückschnitt im Sommer sehr gut verkraften und dabei sogar weniger leiden als beim Schnitt im Winter?

 
Darauf weist Hans Schilling, Obstfachberater des Landkreises Forchheim/Oberfranken hin. Die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) rät: Nutzen Sie diese Besonderheit zu ihrer Sicherheit und pflücken Sie Ihre Kirschen vom abgesägten Ast.  

Teleskopgeräte einsetzen

„Besonders bei Ästen, die über den Kronenraum hinausragen und zum Abernten ohnehin nur schlecht erreichbar sind, bietet sich der Sommerrückschnitt an“, so Hans Schilling. Um Unfälle zu vermeiden, erfolgt die Baumpflegemaßnahme mit Teleskopsäge oder -schere vom Boden aus. Ist dies nicht möglich, kommt der Einsatz eines Arbeitskorbes in Frage, um von einem sicheren erhöhten Standpunkt aus arbeiten zu können. 

Vergrößerung des Bildes für Eine junge Frau und ein junger Mann ernten Kirschen. Sie stehen dabei in einem Arbeitskorb..

Besser keine Leiter nutzen

Wer lieber auf den Sommerschnitt verzichtet, für den gilt: Verzichten Sie bei der Ernte möglichst auf Leitern und nutzen Sie sichere Alternativen. Je nach Baumhöhe und örtlicher Gegebenheit bieten sich dafür Pflückschlitten, Podestleitern, selbstfahrende Bühnen oder Frontlader-Arbeitskörbe an.

Es muss doch die Leiter sein?

Ist der Einsatz einer Leiter unumgänglich, eignen sich freistehende Obstbaumleitern mit einer oder zwei Stützen am besten. Vor dem Einsatz muss überprüft werden, ob Leitern und Stützen unbeschädigt sind. Durch eine Drei-Punkt-Aufstellung und durch die Verankerung der Spitzen im Erdboden haben solche Obstbaumleitern einen festen Stand und stehen unabhängig vom Baum. 

Leitern richtig anlegen

Beim Einsatz von Anlegeleitern kommt es besonders häufig zu Unfällen. Sie rutschen leicht weg oder kippen um, wenn sie nicht ausreichend befestigt werden. Die SVLFG betont, dass beim Einsatz folgende Punkte für ein sicheres Arbeiten beachtet werden müssen: 

  • Am besten die Leiter am Baumstamm anlegen und gegen Wegrutschen und Umkippen sichern. Dazu eignet sich ein Zurrgurt, der am Leiterkopf und am Stamm oder an einem Ast befestigt wird. Soll die Leiter an einem Ast angelegt werden, vorher prüfen, ob dieser dafür stabil genug ist und ob beide Leiterholme verlässlich aufliegen.
  • Die Leiter im richtigen Winkel (rund 70 Grad) anstellen. Beide Leiterholme müssen Halt finden.
  • Um zu gewährleisten, dass die Leiter sicher im Boden verankert ist, ausreichend lange Leiterspitzen aus Metall verwenden. Diese an den Leiterfüßen befestigten Erdspieße werden hierzu fest in den Boden gesteckt.
  • Bei Hanggrundstücken Leiterfüße mit Niveauausgleich und Leiterspitzen einsetzen. 

Verhaltensregeln

Es liegt nicht immer an falschen oder mangelhaften Arbeitsmitteln, wenn sich Unfälle bei der Obsternte ereignen. Oft ist die Unfallursache auch Fehlverhalten. Deshalb gilt: 

  • Leitern richtig anlegen (siehe oben)
  • Dreh- oder Kipppunkt der Leiter nicht übersteigen
  • Balance halten und nur Früchte ernten, die leicht erreicht werden können
  • Nicht in den Bäumen klettern
  • Stabile Schuhe mit einer griffigen, sauberen und festen Sohle tragen

Senioren haben statistisch gesehen ein höheres Risiko, bei Arbeiten auf Leitern zu verunglücken. Besonders für sie, aber auch für alle anderen Personen gilt: Bei Warnanzeichen wie Schwindelgefühl, Kopfschmerzen oder eine allgemeine Unpässlichkeit unbedingt die Arbeit einstellen. Auf eine Leiter darf nur steigen, wer gesund ist und sich wirklich topfit fühlt.