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Arbeits- und Gesundheitsschutztag im Wald

Bei der Präventionsveranstaltung der Waldservice Ortenau eG am 23. und 24. Juli im Gengenbacher Wald erweiterten 200 Teilnehmende ihr Wissen im Arbeits- und Gesundheitsschutz.

„Wir haben einen der gefährlichsten Jobs.“ Der Geschäftsführer der Waldservice Ortenau eG (WSO) Kurt Weber weiß, wovon er spricht. „Deshalb ist es so wichtig, dass es uns gelingt, Unfälle zu vermeiden.“ 

Das ist das Ziel des jährlich stattfindenden Arbeits- und Gesundheitsschutztages der WSO. Die SVLFG ist einer der Partner der Präventionsveranstaltung. Als zuständige Berufsgenossenschaft unterstützen wir diese Weiterbildung seit Jahren mit Know-how, Referenten und Exponaten.

2020 musste der Arbeitsschutztag unter den erschwerenden Bedingungen der aktuellen Corona-Verordnung organisiert werden. Das stellte besondere Anforderungen. Da pro Veranstaltungstag nicht mehr als 100 Teilnehmende zugelassen waren, konnten jedoch nicht alle Anmeldungen berücksichtigt werden. Der Stationsbetrieb im Wald erfolgte in festen Kleingruppen. 

Vergrößerung des Bildes für Bild: MdB Peter Weiß mit drei Personen beim Arbeitssicherheitstag im Wald.
v. l. n. r Thorsten Erny, Bürgermeister von Gengenbach; Kurt Weber, Geschäftsführer WSO; MdB Peter Weiß und Johann Thum, Präventionsmitarbeiter der SVLFG; an der Station "Psychische Belastungen" auf dem Arbeitssicherheitstag der WSO

MdB Weiß und Bürgermeister Erny an der Station der SVLFG

Auch Peter Weiß, CDU-Bundestagsabgeordneter aus dem Wahlkreis Emmendingen/Lahr, und Gengenbachs Bürgermeister Thorsten Erny informierten sich vor Ort zu den Präventionsthemen. 

Peter Weiß, der sich in Berlin mit dem Schwerpunkt Arbeitsschutz befasst, freute sich zwar, dass mit dem jüngsten Gesetz das Berufskrankheitenrecht fortentwickelt wurde und es Verbesserungen gibt. Dennoch bedauerte er, dass dieser Aspekt in der Gesellschaft noch immer eine untergeordnete Rolle spielt: „43 Prozent aller Arbeitnehmer, die vorzeitig in Rente gehen, tun dies wegen psychischer Erkrankungen.“ Hier sieht er dringenden Handlungsbedarf. 

Deshalb interessierte ihn besonders die Station der SVLFG zu Reizüberflutung und psychischen Belastungen. Dort gab es Informationen zum Umgang mit Stress und Reizüberflutung. „Bereits im dritten Jahr sensibilisieren wir für das Thema psychische Gesundheitsgefahren. Unsere Statistiken zeigen, dass die Erkrankungen hier zunehmen“, so Johann Thum, Präventionsmitarbeiter der SVLFG. „Unsere Angebote der Kampagne ‚Mit uns im Gleichgewicht‘ helfen, die seelische Gesundheit der Versicherten zu stärken.“ 

Die Referenten der SVLFG Christiane Mayer und Stefan Adelsberger erarbeiteten mit den Teilnehmenden, welche Gefahren von übermäßiger Handynutzung ausgehen und warum Multitasking unglücklich macht. Weiter informierten sie über das neue Online-Gesundheitstraining für Arbeitnehmer zum Thema Schlaf und über Gruppenangebote zum Stressabbau. 

Vergrößerung des Bildes für Bausteine Gesundheitsangebote Stress.
Bausteine der SVLFG-Gesundheitsangebote zum Thema Stress
Vergrößerung des Bildes für Bild: Mann erklärt mehreren Personen die Station Arbeitsauftrag im Wald.
An der Station Arbeitsauftrag 

Vielfältige Präventionsthemen an neun Stationen 

An den Veranstaltungstagen 23. und 24. Juli ging es für die teilnehmenden Forstwirte, Revierleiter und Forstunternehmer aus der Region Ortenau und dem Schwarzwald auf dem Sportplatz Santis Claus und im angrenzenden Wald von Gengenbach-Reichenbach an neun Stationen um die Themen verständliche Arbeitsaufträge, technische Fällkeile, Ladungssicherung, Gefahrstoffe, psychische Belastungen, Zertifizierung, Wertästung und Jungbestandspflege. Für Kurt Weber besteht ein Ziel der Veranstaltung auch darin, dass die Teilnehmenden ihre Erfahrungen als Multiplikatoren weitervermitteln: „Wichtig ist, dass es Gespräche unter Kollegen gibt.“

Vergrößerung des Bildes für Bild: Mehrere Teilnehmer informieren sich zum Thema Fällkeile auf dem Waldsicherheitstag.
An der Station Fällkeile 

Schadholz sicher fällen

Große Herausforderungen in Sachen Sicherheit sieht Kurt Weber im sich abzeichnenden Buchensterben. Nicht nur für diese Baumart gab es viel zu wenig Regen, doch breche Buchenholz schnell: „Wir müssen die Kronen beobachten. Wenn aus 30 Metern Höhe ein 30 Zentimeter dicker Prügel runterfällt, ist klar, was passieren kann.“ Die SVLFG hat sichere Arbeitsverfahren im Schadholzeinschlag definiert. Eine Alternative bei der motormanuellen Fällung ist der Einsatz von funkferngesteuerten Fällkeilen. Damit können die Waldprofis Schadholz in sicherer Entfernung von der Rückweiche aus zu Fall bringen. Wie diese Innovation zu verwenden ist, wurde mit zwei Modellen an der Station Fällkeile demonstriert.