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Arbeitssicherheitstag im Forstamt Trier - Hohe Unfallzahlen im Forst im ersten Halbjahr

09.09.2019 

Die Zahl der Unfälle im Forst liegt im ersten Halbjahr 2019 bereits so hoch wie im gesamten Kalenderjahr 2018. Darauf wies Arnd Spahn, alternierender Vorstandsvorsitzender der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) auf einer Veranstaltung in Trier hin.


Bei dem aktuellen Zustand des Waldes ist es notwendig, dass besonders die Sicherheit der im Wald Tätigen betrachtet wird. Mit einer gemeinsamen Initiative haben sich das Forstamt Trier, der Kreiswaldbauverein Trier-Saarburg, die PEFC-Regionalgruppe Rheinland-Pfalz und die SVLFG diesem Thema gewidmet. Forstamtsleiter Gundolf Bartmann führte als Gastgeber der Veranstaltung im Forstamt Trier für Privatwaldbesitzer, forstwirtschaftliche Lohnunternehmer, Forstwirte und Fachpersonal aus der Forstverwaltung in das Thema ein. Er begrüßte die 80 Teilnehmer und Ehrengäste, den Vorsitzenden des Kreiswaldbauvereins Trier-Saarburg Winfried Manns, den alternierenden Vorstandsvorsitzenden der SVLFG Arnd Spahn, den Bereichsleiter Prävention der SVLFG Martin Hartenbach und die PEFC-Regionalassistentin Lea Bächle.

In seiner Begrüßung betonte Arnd Spahn, dass ca. 2/3 des deutschen Waldes bei der SVLFG versichert sind und die aktuelle Forstsituation durch den Borkenkäferbefall zu einem erhöhten Unfallrisiko führt. Die aktuellen Unfallzahlen der SVLFG belegen, dass im Forst die Zahl der Unfälle im ersten Halbjahr 2019 bereits so hoch liegt wie im gesamten Kalenderjahr 2018. Das verdeutlicht nach Aussagen von Spahn die Notwendigkeit von Präventionsmaßnahmen vor Ort. Er wies vor allem auf die Notwendigkeit hin, die politisch Verantwortlichen in Bund und Ländern auf dem bevorstehenden Waldgipfel auf die großen Gefahren bei der Beseitigung von Totholz aufmerksam zu machen und neben ökologischen und ökonomischen Aspekten Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten zu berücksichtigen. Hierfür lohne es sich den Arbeitsschutz zu fördern.

Im Anschluss betonte die Regionalassistentin Lea Bächle, dass auch nach den PEFC-Zertifizierungsstandards eine Nullunfalleinstellung unabhängig der Waldbesitzart im Forstbereich das Ziel sein muss. Aus diesem Grund sei es wichtig, dass sich alle im Forst Tätigen an die einschlägigen Unfallverhütungsvorschriften halten. Der Prozess einer kontinuierlichen Verbesserung in diesem Bereich ist allein aus sozioökonomischer Verantwortung wichtig und muss vorangetrieben werden.

Winfried Manns ging als Vorsitzender des Kreiswaldbauvereins Trier-Saarburg auf die katastrophale Lage der Privatwaldbesitzer ein, er verweist darauf, dass jeder dritte Waldarbeiter statistisch ein Arbeitsunfall erleidet. In diesem Zusammenhang betonte er, dass der Kreiswaldbauverein Trier-Saarburg eigene Ausrüstungen und Schulungsräume zur Schulung der Privatwaldbesitzer unterhält und belegte eindrucksvoll, dass der Waldbauverein „was tut“ und seine Mitglieder nicht allein lässt.

Benedikt Rodens und Konrad Scholzen, beide Aufsichtspersonen der SVLFG, zeigten dem Fachpublikum in einem Vortrag in einer eindrucksvollen Präsentation die Risiken der Waldarbeit auf. Rodens wies daraufhin, dass die Waldarbeit der gefährlichste Arbeitsbereich im Erwerbsleben ist. Als langjähriger praktizierender Forstwirtschaftsmeister unterstrich Scholzen die Notwendigkeit einer fachlichen Qualifikation und forderte ein höheres Ausbildungsniveau für die Holzernte.

Nach den Vorträgen hatten die Besucher die Möglichkeit, sich im Rahmen eines Waldspazierganges an sechs Exkursionsbildern mit praktischen Vorführungen von der Wirkungsweise des Schutzhelms und der Schnittschutzhose bis hin zu fachgerechten Sicherheitsfälltechniken zu informieren.

Am Spannungssimulator demonstrierten und diskutierten die Forstwirte des Forstamtes fachgerechte Schnitttechniken zum Schneiden von Holz unter Spannung. Dieses Übungsgerät dient bei Ausbildungslehrgängen zur Sensibilisierung der Motorsägenführer für diese äußerst gefährliche Arbeit bei Kalamitäten wie Windwurf und Schneebruch.

Ein sicheres Arbeitsverfahren bei bereits abgestorbenen Bäumen wurde am Exkursionsbild Holzernte mit Hilfe der Königsbronner Anschlagtechnik (KAT-Verfahren) gezeigt. Hier konnten die Teilnehmer sehen, wie mit Hilfe einer Forstseilwinde und der dazugehörigen Technik ein Zugseil hoch am Baum angebracht wird und somit durch das Ausnutzen einer hohen Hebelwirkung der zu fällende Baum sicher zu Fall gebracht werden kann.

Am Stand von PEFC und der Mobilen Waldbauernschule konnte sich das Fachpublikum zum Thema Zertifizierung der Waldfläche und zu Gesundheitsangeboten und zur Schwerpunktaktion der SVLFG „Lass Dich nicht verbrennen“ mit dem Thema Vermeidung UV-Hautkrebs informieren.

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